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The Ranch Festival - Hechingen Diskothek WOM, 24.10.2015

Was im letzten Jahr in Balingen im Loft seinen Anfang nahm, wurde nun in diesem Jahr in der Diskothek WOM konsequent weiter geführt.
Die Rede ist vom Ranch Festival, welches sich auf die melodische Seite der härteren Gangart im musikalischen Sektor versteift hat.
Eine sehr gute Entscheidung wie ich finde, denn ein solches Event ist sicherlich alles andere als fehl am Platz, auch wenn man immer wieder um die Gunst der Zuschauer buhlen muss.
In der heutigen Zeit ist es nun mal nicht wirklich einfach, vom Fleck weg gigantische Zuschauerzahlen verzeichnen zu können.
Auch die Veranstalter vom Ranch Festival können da sicherlich ein Lied von trällern.
Doch wie dem auch sei, all diejenigen, die den Weg nach Hechingen fanden (und so wenige waren es im Endeffekt dann doch auch wieder nicht), wurden mit einem sehr gut organisierten Festival mit sehr starken Bands belohnt.

 

Den Anfang machten NOPLIES aus dem benachbarten Balingen, die in unserer Gegend wahrlich keinen schlechten Ruf genießen.
Immerhin gibt es die Band auch schon seit fast 20 Jahren.
Und das merkt man einfach wenn man den Jungs lauscht, denn ihre Songs sind richtig durchdachte Stücke, die immer wieder Spaß machen, gehört zu werden.
Ich hatte ja nun in den letzten Jahren einig Male die Gelegenheit, sie live zu erleben und muss sagen, sie haben mich immer wieder positiv überrascht.
Denn so unscheinbar wie sie im ersten Moment wirken mögen, sind sie wirklich nicht und dies machten sie auch an diesem Abend klar.
Eingängige Songs, die wahrlich Lust auf mehr machten, sorgten dafür, dass das Ranch Festival mit der ersten Band gleich einen Volltreffer landete.

 

Wenn man bei einem Event einen Special Guest ankündigt, ist es immer herrlich mitzuerleben wie die Gerüchteküche plötzlich zu brodeln beginnt.
Ebenso war es auch an diesem Abend.
Im Endeffekt war dies die Sailer Bros. Band, die in ihren 20 Minuten Spielzeit ein kleines Repertoire an Coversongs zum Besten gab.
Im Großen und Ganzen versteifte man sich auf Stücke von JUDAS PRIEST was meiner Meinung nach eine nette Abwechslung war, denn die Band machte ihren Job richtig gut.
Weshalb auch das Publikum angeregt mitsang, als man bekanntes Material der Metal Institution aus UK in den Abend ballerte.

 

Auch die darauffolgende Band hatte leichtes Spiel, das Publikum von ihren Songs zu überzeugen.
BAI BANG aus Schweden kamen, spielten und siegten.
Anders kann man es nicht beschreiben, denn nicht nur ich war von Beginn an völlig auf ihrer Seite.
Man mag es kaum glauben, dass es die Band schon seit 1988 gibt.
Wenngleich sich immer wieder mal das Besetzungskarussell gedreht hat, so ließen sie sich nie unterkriegen und sind mit ihrem aktuellen Album „All Around The World“ auch heute noch ein fester Bestandteil der Szene.
Natürlich dürfte es klar sein, dass sich in diesen gut 27 Jahren einiges an Material angesammelt hat und so konnten sie ihre Setlist auch ordentlich füllen.
Schließlich reden wir hier ja von solch kultigen Alben wie das schon genannte „All Around The World“, sowie „Livin‘ My Dream“ oder „Are You Ready“.
Für mich waren BAI BANG somit die Überraschung schlechthin, denn zuvor hatte ich sie leider noch nie live erlebt.
Dies sollte sich aber in der Zukunft dringend ändern.

 

Ich muss zugeben, dass ich die Band, die sich im Anschluss die Ehre gab, schon länger nicht mehr live gesehen hatte.
CRYSTAL BALL aus unserem Nachbarland, der Schweiz hatte ich nach dem Abgang vom ehemaligen Sänger Marc Sweeney, der heutzutage bekanntermaßen mit MAD MAX Boss und Tausendsassa Michael Voss unter dem Namen WOLFPAKK gemeinsame Sache macht, nie mehr so ganz richtig auf dem Schirm.
Natürlich verfolgte ich ihre Diskografie noch weiter und auch der für Marc hinzugekommene Mann am Mikro Steven Mageney steht seinem Vorgänger sicherlich in nichts nach.
Leider kann ich auch nicht wirklich viel zu dem Gig der Schweizer an diesem Abend sagen, da ich zu diesem Zeitpunkt noch im Gespräch mit PRAYING MANTIS steckte.
Jedoch ließ ich mir aus zuverlässigen Quellen berichten, dass sie für ordentlich Stimmung sorgten und mit ihrer Setlist aus älteren und neuen Songs ihre Fans ein weiteres Mal erfreuen konnten.
Und wer weiß, vielleicht komme ich ja irgendwann tatsächlich auch mal wieder in den Genuss von CRYSTAL BALL Live On Stage.

 

Der Name CHINCHILLA dürfte in der Welt des deutschen Heavy Metal sicherlich alles andere als unbekannt sein.
Spielten sie doch zu ihren Hochzeiten Ende der 90er, bis gegen Ende der 2000er amtliche Shows mit Bands wie DEMON, W.A.S.P. und ähnlichen Hochkarätern und konnten immens auf sich aufmerksam machen.
Umso größer war seinerzeit meine Enttäuschung, als die Truppe plötzlich in der Versenkung verschwand und das kurz bevor sie einen neuen Longplayer veröffentlichen wollten.
Jene Scheibe war sogar schon fast im Kasten und der Raw Mix, den ich damals hören durfte, versprach in der Tat einiges.
Doch es kam alles anders als gedacht.
Jedoch sind sie nun wieder da, wenngleich auch in veränderter Bandbesetzung und wollen es scheinbar noch einmal so richtig wissen.
Dies ließ zumindest ihr Gig auf dem Ranch Festival erahnen, der auch gleichzeitig die erste Show nach ihre Reformierung darstellte.
Und was soll ich sagen?!
Ihre Songs der Marke „Demon’s We Call“, „Queen Of The Rain“ und „Take No Prisoners“ knallen auch heute noch vorzüglich rein.
Die runderneuerte Band sorgte dafür, dass die Kracher von CHINCHILLA nicht in Vergessenheit gerieten.
Für mich persönlich eine sehr große Genugtuung und Freude, das Material endlich mal wieder live bestaunen zu dürfen, nachdem ich sie seinerzeit, ja des Öfteren On Stage bewundern konnte.
Vor allem Sänger Steve Kellermann, der den damaligen Mann am Mikro Thomas Laasch ersetzte, überzeugte mich auf Anhieb.
Ur-Member Udo Gerstenmeyer bewies wahrlich ein gutes Gespür, als es darum ging CHINCHILLA wieder flott zu machen.
Und auch die restlichen Haudegen Roberto Palacios (bass), Tobias Frank (guitar) und Claudio Sisto (drums) zeigten, dass sie nicht zu Unrecht ein Teil der Truppe sind.
Hoffentlich bleibt diese Konstellation in der Form noch lange erhalten, sodass wir uns auf weitere Scheiben von CHINCHILLA freuen dürfen.

 

Auch die nächste Band steht bei mir ganz hoch im Kurs.
Nicht nur, dass PRAYING MANTIS vor kurzer Zeit mit „The Legacy“ ein unfassbar starkes Album veröffentlichten, auch live sind diese einstigen Mitglieder des NWOBHM immer ein Garant für einen ganz speziellen Abend.
So war es auch nicht verwunderlich, dass ich mir diese Truppe auf keinen Fall entgehen lassen wollte.
Mit einer charmanten Lässigkeit wie die Herren diese auch zuletzt bei ihrem Gig im benachbarten Rockcafe Kiss vor geraumer Zeit an den Tag legten, sorgten sie auch an diesem Abend für sehr gute Stimmung im WOM, sodass sowohl Stücke von besagtem aktuellen Album wie z.B. „Fight For Your Honour“ und einigen mehr, als auch altbewährtes wie „Children Of The Earth“, oder „Praying Mantis“ bestens beim Publikum ankamen.
Es ist wirklich schön erleben zu dürfen, dass PRAYING MANTIS nach all den Jahren immer noch so unglaublich ansprechendes Material veröffentlichen, auch wenn sich die Bandbesetzung in der langen Zeit natürlich auch mal verändert hat.
Mit der momentanen Konstellation sind sie aber auf alle Fälle ganz weit vorne und zeigen gerade auch auf der Bühne, dass sie ganz genau wissen wo der Hase lang läuft.
Mögen sie noch viele weiteren Alben in der Marschrichtung von „The Legacy“ veröffentlichen, um dann natürlich auch wieder live auf sich aufmerksam zu machen.
Ich bin auf alle Fälle wieder am Start!

 

Als letzte Band des Abends hatten die Veranstalter mit JADED HEART eine Truppe auf den Plan gerufen, die ebenfalls schon seit einer recht beachtlichen Zeit ihre Kreise in der Welt der Musik zieht.
Leider hatte ich wie auch bei CRYSTAL BALL schon sehr zu meinem Leidwesen wegen diverser Gespräche nicht wirklich die Chance, sie live zu erleben.
Jedoch ist auch hier das Feedback guter Freunde einmal mehr Gold wert, die allesamt bestätigten, dass JADED HEART nicht zu Unrecht den Posten als „Headliner“ (wenn man bei solch einer Aneinanderreihung von starken Bands überhaupt davon sprechen kann) innehatten.
Denn wenn man sich ihre Diskografie mal genauer anschaut, stellt man sehr schnell fest, dass die Jungs um den hünenhaften Sänger Johan Fahlberg quasi in Nullkommanichts eine Setlist zusammenstellen können, die vor Hits nur so strotzt.
Weshalb ich schlussendlich auch, ohne sie gesehen zu haben, von einer guten Show reden kann.
Ich hab die Jungs ja schon relativ oft auf der Bühne erlebt und weiß wie geil ihre Stücke vor allem live daherkommen.
So gilt auch im Falle von JADED HEART erneut „Daumen hoch“!

 

Und somit endete die zweite Ausgabe des Ranch Festivals.
Jedoch konnten die ganzen hartgesottenen unter den Fans im Publikum im Anschluss noch auf Musik aus der Konserve zurückgreifen und den Tag bei dem Einen oder anderen Bierchen noch einmal Revue passieren lassen, bevor dann irgendwann auch für sie die Lichter im WOM angingen.
Die Veranstalter haben wahrlich Mut bewiesen, das Festival auch in diesem Jahr aufleben zu lassen.
Es ist ja kein Geheimnis, dass momentan Festivals wie Pilze aus dem Boden schießen.
Umso mehr gilt mein Respekt denen, die dann tatsächlich doch noch eine, wenn auch nicht unglaublich große Schar zu sich auf das Event rufen können.
Auf jeden Fall schreit das Ranch Festival förmlich nach einer Fortsetzung im nächsten Jahr.
Also „Fingers Cross“, dass meine Gebete erhört werden, denn alles andere wäre jammerschade.

Pics by Heiko Bendigkeit

http://www.heiko-bendigkeit.de/

 

 




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