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Tanzwut - Eselsmesse - Review
Nachdem sie im vergangenen Jahr mit „Höllenfahrt“ ein richtig gutes Rock-Album veröffentlichten, keimte der Wunsch nach einem Akustik-Album auf und sehr schnell wurde diese Idee in die Tat umgesetzt, sodass die Herren um die Band „Tanzwut“ nur 9 Monate später nun die „Eselsmesse“ ansteht.

Im ersten Moment mag sich der geneigte „Tanzwut“ Fan fragen, warum unter diesem Namen und nicht unter ihrem zweiten Synonym „Corvus Corax“?!
Steht dieser Name doch seit jeher für diese Art von Musik.
Nun, diese Frage vermag ich leider nicht zu beantworten.
Fest steht jedoch, dass die Mannschaft sich auch bei diesem Werk keine Blöße gibt und auch diesmal wieder ein sehr ergreifendes Werk abgeliefert hat.
Der Trip ins Mittelalter ist vorprogrammiert und so soll es verflucht nochmal auch sein.
Wem der Begriff „Eselsmesse“ nicht geläufig ist, hier die Erläuterung:
„Die Eselsmesse - ein im Mittelalter als Messparodie entstandenes Narrenfest des niederen Klerus. Verkleidet feierten die Geistlichen ein gar weltliches Fest. In Art der "verkehrten Welt" trugen die Teilnehmer Tierkostüme und antworteten dem Segen des für diesen Tag ernannten Narren- oder Eselsbischofs mit zweideutigem Messgesang und Tierlauten, wie dem typischen IA IA, zu hören im Song „Gregis Pastor Tityros“. Dem Narrenbischof musste Gehorsam geleistet werden. In dieser Zeit wurden alltägliche Zwänge und Regeln außer Kraft gesetzt.
Tanzen, zotige Lieder singend, die Messliturgie verulken und Schabernack treibend – durchdrehend und nicht an das Morgen denken. Die Menge zog in einer fantastischen Prozession durch die Stadt und feierte mit Wein und Gesang „Unsere Nacht“ bis zum nächsten Morgen. Die Eselsmessen und Narrenfeste des Mittelalters lebten nicht für ein exklusives Publikum. Die niederen Geistlichen tanzten zu Trommel und Flötentönen nackt vor dem Altar oder fuhren auf einem Karren durch die Stadt und bewarfen die Vorübergehenden mit Unrat und Kot.
Die Kirche duldete die Verspottung der Sakramente und Gestalten der Heilsgeschichte und die Geistlichkeit lachte mit. Das Volk und der Klerus feierten die Eselsmesse nicht aus ernsthafter Überzeugung, sondern bloß aus Scherz, um sich nach alter Gewohnheit zu belustigen, damit die Narrheit, die den Menschen eine zweite Natur ist und ihnen angeboren zu sein scheint, sich dadurch wenigstens einmal im Jahr ungestraft austoben kann. Die Wurzeln der Narren-und Eselsfeste liegt im Dunkel. Heidnische Rituale mögen der Ursprung sein oder die römischen Saturnalien, bei denen die Herren für eine kurze Zeit Dienstboten ihrer eigenen Sklaven. Im Mittelalter gab es die Eselsfeste in ganz Europa, traten jedoch verstärkt in Frankreich auf. Im Mittelpunkt des Festes steht der Esel. Sowohl als Sinnbild der menschlichen Torheit, wie auch das Symbol für Fruchtbarkeit und Stärke. Im kirchlichen Sinne auch das Tier welches Christi im Leben begleitete und ihm näher stand als Päpste oder Bischöfe“.

Wenn man sich die neuen Stücke verinnerlicht, wird einem sehr schnell bewusst, wie großartig „Tanzwut“ dieses Thema behandeln.
Kein einziges Stück fällt durch das Raster und so können alle Songs als ein großes Ganzes gesehen werden, weshalb ich auch keine einzelnen Stücke heraushebe.
Ich gebe gerne zu, im ersten Moment etwas überrascht gewesen zu sein, da ich die Band bisher immer nur mit elektrischen Gitarren und viel Elektronik gehört habe, doch muss ich sagen, bin ich von diesem Album sehr angetan.
Auch wenn es ebenso gut unter der Flagge von „Corvus Corax“ in die Schlacht hätte ziehen können.

Auf die Frage des „Warums“ haben wohl nur die Herrschaften selbst eine Antwort und so genügt es mir auch zu wissen, dass die „Eselsmesse“ zumindest mit sehr gutem Material aufwartet.
Im Endeffekt ist das ja auch das wichtigste!

Note: 2



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Kommentare

by Steve Mra am 16.07.2014 - 03:24
How do I submit my new cd for review?



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