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Rock Of Ages Festival 2014 Rottenburg - Seebronn, 25.07.-26.07.2014
Es hatte sich ja im Vorfeld schon abgezeichnet, dass die Liste der auftretenden Bands beim diesjährigen Rock Of Ages Festival insgesamt etwas härter ausgerichtet war, was wohl nicht unwesentlich am immer stärker aufkeimenden Festival Boom und den daraus resultierenden Problemen beim Buchen bestimmter Bands liegen mag.
Aber sei es wie es ist, im Großen und Ganzen hatte das Billing absolut was für sich.

Nachdem der Wettergott das Publikum beim ROA im vergangenen Jahr noch mit strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen verwöhnt hat, war er in diesem Jahr wohl schon im Urlaub und sein Vertreter kam wohl mit dem richtigen Bedienen des Wetters nicht so ganz klar.
Während der erste Tag noch relativ trocken über die sprichwörtliche Bühne ging, war der zweite Tag leider vom Regen gezeichnet.
Zumindest für eine längere Zeit.
Doch der Reihe nach.
Den Auftakt vom diesjährigen Rock Of Ages machten „Dr Feelgood“.
Die englische Legende, die schon 1971 ihre Duftmarken hinterlässt, war immer dafür bekannt, live alles zu geben.
Leider konnte ich dem Gig der Jungs aus der Nähe von Essex durch eine verspätete Anreise nicht beiwohnen.
Jedoch bin ich mir sicher, dass das Publikum auch diesmal voll und ganz in den Genuss des sogenannten Pub-Rock kam.
Weiter ging es mit einer Band, die ich noch bestens aus meiner Jugend kenne.
„Tokyo“ waren für mich immer eine wichtige Band und meine Vorfreude auf diesen Auftritt war dementsprechend groß und ich wurde nicht enttäuscht.
Sänger „Klaus Luley“, der nach seiner Zeit mit „Tokyo“ vor allem mit der Band „Craaft“ auf sich aufmerksam machte und der Rest der Band waren bestens gerüstet für einen super gelungenen Auftritt, bei dem sowohl alte Stücke aus den beginnenden 80er Jahren, als auch etwas aktuellere Songs zum tragen kamen.
Allen voran natürlich der Kultsong Nummer 1 „Tokyo“, auf den sicherlich nicht nur ich sehnsüchtig gewartet habe.
Lange musste ich auf die Formation warten, aber das Warten hat sich letztendlich mehr als gelohnt.
Auf jeden Fall einer meiner Favoriten auf dem diesjährigen Rock Of Ages.
Nach diesem mehr als denkwürdigen Auftritt, wurde es für mich dann etwas ruhiger, denn mit „Wishbone Ash“ kam eine Band auf die Bühne, die zwar immer noch sehr stark ist, was sie mit ihrem aktuellen Album „Blue Horizon“ eindrucksvoll unter Beweis stellten, doch fehlte mir an diesem Tag leider doch etwas der Bezug dazu und so hörte ich sie mir aus einiger Entfernung an.
Die Setlist zumindest ließ keine Fragen offen und auch eben erwähntes neues Album wurde bei der Songauswahl bedacht, sodass sich auch diejenigen im Publikum, die entweder bisher „Wishbone Ash“ noch nicht auf dem Plan hatten, oder schlicht und ergreifend noch nicht in den Genuss von „Blue Horizon“ kamen, einen guten Überblick darüber verschaffen.
Das nächste Ereignis des Abends hingegen verdiente wieder meine volle Aufmerksamkeit.
Das „Lingua Mortis Orchestra“ positionierte sich auf der Bühne, um den Anwesenden sowohl Stücke ihres „LMO“ Albums, als natürlich auch diverse „Rage“ Perlen, wie z.B. „No Regrets“, „From The Cradle To The Grave“, „Empty Hollow“ und „Straight To Hell“ darzubieten.
Es hat sich in der Tat viel getan.
Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich das „Lingua Mortis Orchestra“ zum ersten Mal live erleben durfte, als sie 1997 auf dem Wacken Open Air auftraten.
Damals hatte es eher noch einen Projekt-Charakter, doch in all den Jahren formierte sich daraus eine sehr ernstzunehmende Geschichte.
Quasi der klassische Gegenpol zur harten Seite von „Rage“, deren Mitglieder „Peavy Wagner“, Victor Smolski“ und „Andre Hilgers“ ja bekanntlich auch für „LMO“ zuständig, bzw. involviert sind.
Auch das Publikum war sehr positiv überrascht und so machte sich eine sehr gute Stimmung breit, die über den kompletten Gig anhalten sollte.
So konnte ich nach dem Auftritt von „LMO“, diese drei Buchstaben erfreulicherweise zu meiner Favoritenliste hinzufügen und mich mit all den anderen auf dem Gelände, so langsam auf den Headliner des Abends vorbereiten.
Es gibt sicherlich nicht wenige, die „Saxon“ so wie ich schon gefühlte 1000 Mal live gesehen haben und es gibt auch immer wieder Leute, die ihre Nase rümpfen, wenn sie den Bandnamen auf einem Plakat ihrer bevorzugten Festivals lesen.
Fakt ist jedoch, dass „Biff“ und seine Jungs wohl unbestritten als eine der besten Livebands in der Welt des Heavy Metal durchgehen, denn wenn diese Band die Bretter dieser Welt erklimmen, ist auf jeden Fall Stimmung in der Hütte vorprogrammiert.
So auch an diesem Abend!
Mit einer, wie immer grandiosen Setlist, bei der sowohl „Motorcycle Man“, „Heavy Metal Thunder“ und „Denim & Leather“ ebenso wenig fehlen durften, wie einer meiner absoluten Faves „Battalions Of Steel“, oder auch „Rock’n’Roll Gypsy“.
Dazu eine wie immer unglaublich gut gelaunte Band und mit Sänger Biff Byford“ eine Klasse für sich am Start.
Die gut 100 Minuten Spielzeit wurden mit einem Klassiker nach dem anderen gespickt, sodass erst gar keine Ruhepause gewährt wurde, was aber auch gar nicht nötig war.
Und wenn ich die Jungs von „Saxon“ noch einmal 1000 Mal live sehe, so werde ich mein Urteil über diese Truppe wohl nie ändern.
„Saxon“ ist und bleibt absolute Oberklasse!

Mit einer ordentlichen Verspätung unsererseits, begann unser zweiter Tag beim Rock Of Ages leider erst in der Mitte des Gigs von „Houston“, sodass ich über den Opener „Crown Of Glory“ und der folgenden Band „Red’s Cool“ leider überhaupt nichts sagen kann.
Schande über mich, aber manchmal läuft eben alles anders als man denkt.
Dafür haben mich besagte „Houston“ jedoch vom Fleck weg überzeugt, denn was die Jungs da am Start hatten, sind Songs allererster Güte.
AOR vom feinsten, würde ich mal gelassen in die Runde werfen.
Auf ihr neues Album „Relaunch II“ bin ich schon sehr gespannt und hoffe sehr darauf sie auch in Zukunft noch einmal live erleben zu dürfen.
Die nächste Band auf dem Plan war mit „Vandenberg’s Moonkings“ eine Formation, die wie es der Name ja schon andeutet, von „Adrian Vandenberg“, den man noch von Kapellen, wie z.B. „Whitesnake“ her kennt, ins Leben gerufen wurde.
Mit ihrem Album „Moonkings“ im Gepäck, legten sie einen souveränen Gig hin, den sie auch mit den „Whitesnake“ Klassikern „Judgement Day“ und „Here I Go Again“ anreicherten, die natürlich begeistert aufgenommen wurden.
Zwar hatte ich hin und wieder das Gefühl, als würde ein wenig mehr Drive, der ganzen Geschichte sicherlich gut tun, doch das ist Meckern auf höherem Niveau, denn über die Leistung eines „Adrian Vandenberg“ braucht man sicherlich keine Worte mehr zu verlieren.
Von dem her würde ich auch von einem letztlich sehr guten Auftritt sprechen.
Ganz anders wie die folgenden „Tribe Of Gypsies“.
Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie hab ich den Draht zu dieser Band bis heute nicht gefunden.
Keine Ahnung woran das liegen mag.
Deshalb führte mich mein Weg in dieser Zeit noch einmal in Richtung Shopping-Stände.
Jedoch freute ich mich auf die darauffolgende Band um so mehr, denn „TNT“ hatte ich zum letzten Mal im Jahre 2003 auf dem Bang Your Head Festival live begutachten können und war damals schon fasziniert, genauso wie auch von ihrer gesamten Diskographie.
Und ganz so, wie ich es mir erhofft hatte, stellte es sich denn auch ein.
Mit einer Setlist, die keine Wünsche unbedacht ließ, warteten die Band auf und feierten mit dem Publikum mit solch eingängigen Songs, wie „Tonight I’m Falling“ und vielen weiteren Stücken eine amtliche Party.
Nachdem Sänger „Tony Harnell“ wieder zur Band zurückkam und ihre momentane Tour unter dem Banner ihres 25 jährigen Bestehens läuft, ist wohl ziemlich offensichtlich, welch ein Feuerwerk „TNT“ in musikalischer Hinsicht abfackelten und war somit wohl nicht nur für mich ein absolute Bereicherung des diesjährigen Rock Of Ages.
Auch die nächste Band des Tages muss wohl nicht großartig vorgestellt werden, denn wer „Nazareth“ nicht kennt, der muss wohl die letzten 5 Jahrzehnte in einem Kryotank verbracht haben.
Bei wem dies zutreffen sollte, dem sei gesagt, dass er in dieser Zeit, wahre Meisterwerke, wie „Razamanaz“,  „Expect No Mercy“, „No Mean City“, oder „2XS“ leider Gottes verpasst hat.
Wer jedoch zu den Glücklichen gehört, die „Nazareth“ kennen und sogar schon live erleben durfte, der weiß, was ihn hier erwartete.
Ein Hit nach dem andern, wurden wie aus der Kanone geschossen, so dass man sich sowohl über Stücke, wie „Telegram“ und „This Flight Tonight“ , als auch Material ihres aktuellen Albums „Rock’n’Roll Telephone“ erfreuen durfte.
Was ebenfalls positiv zu erwähnen ist, ist die Wahl ihres neuen Sängers, der den wegen einer chronischen Lungenerkrankung leider ausgeschiedenen „Dan McCafferty“ ersetzte und selbst die alten Songs hervorragend rüber brachte.
Also ein rundum gelungener Gig mit dem sich die Schotten gerne rühmen dürfen.
Genauso wie die darauffolgende Band auch!
„Lordi“ schickten sich an, die Bühne des Rock Of Ages in Schutt und Asche zu legen.
Natürlich nur im übertragenen Sinne, auch wenn einige Pyroeffekte durchaus nicht von schlechten Eltern waren.
Es ist sicherlich unbestritten, dass die Finnen vor allem durch ihr Bühnenoutfit in aller Munde sind und auch die Teilnahme am Eurovision Song Contest 2006, den sie mit wehenden Fahnen für sich entscheiden konnten, war auf alle Fälle hilfreich, doch mir persönlich sind in erster Linie ihre Songs, wie „Devil Is A Loser“, „Blood Red Sandman“, „It Snows In Hell“, „The Riff“ „Hard Rock Hallelujah“ und „Woud You Love A Monsterman“ wichtig, die sie zu meiner Freude auch alle live spielten.
Mag es auch Besucher geben, die „Lordi“ auf dem Rock Of Ages leicht deplatziert fanden, so bin ich aber zu 100% mit ihrer Leistung zufrieden, denn sowohl fürs Auge, als auch für die Lauscher wurde so einiges geboten und da die diesjährige Ausgabe dieses Events eh etwas härter ausgefallen ist, finde ich „Lordi“ auch eine sehr gute Bestätigung.
Der Headliner des zweiten Tages und Abschluss des Rock Of Ages 2014, war mit „Kansas“ jedoch eine Band, die voll und ganz in das Grundprinzip des Festivals passte.
Von den Anfangstagen sind mit Sänger „Steve Walsh“, der zusätzlich auch die Keyboards bedient, sowie Gitarrist „Rich Williams“ zwar nur noch 2 Mitglieder am Start, doch dies hatte keinen Einfluss auf die Qualität der Songs, die sie an diesem Abend vom Stapel ließen.
Das Publikum bekam das volle Paket, sodass weder „Point Of Know Return“ und “Dust In The Wind”, noch “Fight Fire With Fire” und “Carry On Wayward Son” fehlten.
Zwar konnte der Unterschied zwischen den vorangegangenen “Lordi” und den nun auf der Bühne stehenden “Kansas” fast nicht größer sein, doch musikalische Vielfalt wurde dismal sowieso großgeschrieben und so freute sich das Publikum über jeden einzelnen Song, den die Band in den Abendhimmel entließ.
Deshalb würde ich auch persönlich von einem absolut gelungenen Headliner sprechen und dass dies viele im Publikum ebenso sahen bezeugte der Applaus.

So ging nach dem letzten Verklingen der Musik von „Kansas“ leider auch schon wieder alles zu Ende und das Rock Of Ages 2014 war hiermit auch Geschichte, doch dass es auch diesmal wieder ein überaus gelungenes Festival war, dass auch der Regen nichts anhaben konnte, ist auf jeden Fall gewiss.
Bleibt eigentlich nur noch die Vorankündigung für das nächste Jahr, wo sowohl das Bang Your Head, als auch das Rock Of Ages einen Grund zum Feiern haben.
Während das BYH sein zwanzigste Jubiläum feierte, macht das Rock Of Ages die Hälfte voll und macht 2015 die 10 Jahre klar, was übrigens genau wie das BYH mit einem „3“ Tage Festival gefeiert wird.
Haltet euch also bereit für die übergroße Party!
Bis dahin heißt es dann mal wieder Tage zählen und sich über Bandbestätigungen freuen.
Wir sehen uns 2015!!!

Pics by Heiko (PictureMonster)
www.heiko-bendigkeit.de/




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