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R-EVOLUTION OF STEEL THRASHES HAMBURG, 6. Oktober 2023

Im Zeichen des Vollstreckers!

Pierre Bade, neben seinen Outfits hauptsächlich bekannt als "Poser 667" und Veranstalter kleinerer Events und Konzertreihen, lädt nach Hamburg in den Kronensaal mit einer Thrash-Walze der besonderen Art ein. Fünf Bands, von denen mindestens zwei nur selten live zu erleben sind und ein Thrash-Gigant und -Urgestein aus dem Ruhrpott. Alle Achtung!


 

Da meine Fotografin nach einer stressigen Woche zuhause blieb, wagte ich mich mit dem D-Ticket ins Abenteuer. Die Stunde Puffer, die ich eingeplant hatte, reichte nicht. Aber immerhin kann man das Leben in "vollen Zügen" genießen, wenn Bahn und U-Bahn gerade ihr Spurnetz erneuern. Ein bisschen Ersatzbus war dann auch dabei. Wie auch immer, mit Einchecken im Hotel zwecks Übernachtung und anschließendem vorzeitigen Abendessen, verpasste ich die Bambi Galore-Hausband REAVERS, die nach ihrem halbstündigen Set gerade fertig waren als ich den Kronensaal betrat.

 

 

Als FIRST AID die Bühne entern, fällt Chris "Keksgrinder" Carls' Hausverbot-T-Shirt auf. Löblicher Lokal-Patriotismus für eine der besten, kleinsten Kneipen Hamburgs mit dem angeblich unfreundlichsten Personal. Dafür aber mit leckerem hausgemachten Ingwer-Likör. Von den zehn vorgetragenen Songs stammen sechs von der Nursed-Scheibe. FIRST AID klingen gut und machen Spaß! Mit Gastsänger beim vorletzten Stück "Rise Of The Dead" haut die Band richtig rein, bevor mit "Suicide Moshpit" das Gaspedal vollends gedrückt wird und das Set ausklingt.

 

 

Routiniert präsentieren sich CONTRADICTION. Die Wuppertaler erinnern mich stark an die frühen Sepultura mit Crowbar-Einflüssen. Ein cooler Sound. Umso mehr fällt die Coverversion als vorletztes Stück im Set aus dem Rahmen: "In Zaire", dessen Originalinterpret Johnny Wakelin vermutlich niemand kennt, was Contradiction-Fronter Oli "Koffer" Lux nicht davon abhält, ihn mehrmals namentlich zu erwähnen. Aktion gelungen, geiler Beat an den Drums. "Break The Oath" am Ende rundet das Ganze nochmal ab.

 

 

 

Im Zeichen des Vollstreckers bzw. des Enforcers kommen WARRANT daher. Nicht zu verwechseln mit den US-Warrant und ihrer Kirschpastete oder der Ballade um den Himmel, der gar nicht so weit weg sein soll. Ich finde allerdings, dass die dt. WARRANT eine Speed Metal-Version von "Cherry Pie" ins Live-Set aufnehmen sollten. Zwei Drittel des Sets bestehen aus Songs der beiden ersten Outputs von anno 1985 und werden abgefeiert. Inzwischen ist der Saal auch gut gefüllt. Es ist heiß und stickig und in den vorderen Reihen eng. Zwar hätte Veranstalter Pierre gerne noch mehr Publikum gehabt, aber für mich war es gut so. Im Band-Line Up zeigt sich Gitarrist Adrian Weiss, bekannt von Gloryful und diversen Solo-Eskapaden. Bei WARRANT spielt er hauptsächlich die Rhythmusgitarre und zeigt sein musikalisches Können nur an wenigen Stellen. Mit dem maskierten Enforcer auf der Bühne sind WARRANT jedenfalls der Hingucker des Abends.

 

 

Wegen Nicht-Kompatibilität des Haus-Equipments und der SODOM-Technik kommt es gefühlt zum wohl längsten Soundcheck aller Zeiten. Als es dann endlich losgeht, ist kein Halten mehr. Fotos aus der zweiten Reihe schießen? Unmöglich inmitten von Pogo und Circlepit. Ich ziehe mich in eine hintere Ecke zurück und genieße noch ein bisschen das Best Of-Set von Angelripper und Co. Immerhin konnte ich Frank Blackfire erstmals als SODOM-Gitarrist erleben. Bei meinem ersten Sodom Live-Event war er gerade zu Kreator gewechselt.

 

 

Insgesamt ein schöner Abend. Mir hätten auf den Freitag auch drei Bands gereicht. Vielen anderen ging es wohl auch so, da der Saal erst bei WARRANT und SODOM prallgefüllt war. Ich bin auf alle Fälle gespannt, was der gute Pierre Bade bei der nächsten Thrash-Variante seiner R-Evolution Of Steel an den Start bringt.

Bericht und Handypics: DANU

 

Bilderstrecke

FIRST AID

 

 

CONTRADICTION

 

 

 

 

 

WARRANT

 

 

 

 

 

 

 

 

SODOM

 

 

 

 

 


 




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