METAL HAMMER PARADISE 2017 - Weissenhäuser Strand, 10. bis 11.11.2017 - Tag 2 |
METAL HAMMER (Tag 2)
Der Samstag am Weißenhäuser Strand ist wie in jedem Jahr der stressigere Tag. Wie schon im Vorjahr hat der Thrash und Power Metal-Fan es auch anno 2017 schwer, zwischen den drei Locations zu switchen. Die A-Karte haben diesmal EVIL INVADERS aus Belgien, da sie in der Riff-Alm zeitgleich gegen DEATH ANGEL im Baltic Ballroom antreten müssen.
THUNDERMOTHER zeigten in der Vergangenheit als Vorband von D-A-D, wie eine All-Female-Kapelle abrocken kann. Leider blieb das Line-Up nicht konstant und nach einer Quasi-Auflösung rekrutierte Gitarristin und Gründerin Filippa Nässil drei neue Mitglieder. Die vier Schwedinnen zeigen im Baltic Ballroom, wo der Hammer hängt. Mit einem Sound und einer Attitüde irgendwo zwischen AC/DC und MOTÖRHEAD wissen die Ladies die Bude zu rocken und das Publikum auf ihre Seite zu ziehen. Für nächstes Jahr ist ein Album in der jetzigen Besetzung geplant.
Aufgrund der Banddichte und den drei Locations fallen für mich ORDEN OGAN und BATTLE BEAST flach. Von ELUVEITIE, MAJESTY und GRAND MAGUS bekomme ich nur kurze Eindrücke mit. Definitiv auf dem Plan stehen REZET und DEATH ANGEL. Die Schleswiger Jungs sind musikalisch und performancetechnisch derzeit auf ihrem absoluten Höhepunkt und thrashen die Almhütte in imaginären Schutt und Asche. Die Fanbase ist kaum zu halten und spätestens bei den REZET-Klassikern wie "Have Gun, Will Travel" singt auch der Letzte im Publikum mit. Verdammt heiß geht es in der Bude her. Bislang sind Ricky, Lucas, Ättt und Bjarne die Tagessieger.
Nachdem REZET die Riff-Alm zerlegt haben, entzünden DEATH ANGEL ein wahres Thrash-Inferno im Baltic Ballroom. Die Setlist beinhaltet eine halb-und-halb-Mischung aus ihren Frühwerken und den 2000er Releases. Auch wenn Mark Osegueda und seine Jungs keine wirklichen Hits zum Mitsingen im Repertoire aufweisen können, so hauen zumindest "Seemingly Endless Time" oder spätestens "Lost" voll rein. Die Todesengel wüten, fackeln die Location mit einem Thrash-Feuerwerk ab und sind an diesem Tag definitiv der beste Live-Act.
Das können selbst TESTAMENT und KREATOR im weiteren Verlauf des Abends nicht mehr toppen. Und das trotz gelungener Performance von genialen Musikern, die schon zu Lebzeiten Legenden sind. Chuck Billy, Alex Skolnick, Steve DiGiorgio, Gene Hoglan, sie alle haben Musikgeschichte geschrieben.
Ein paar technische Probleme stören den routinierten Ablauf kaum und die Kult-Thrasher der Bay Area geben richtig Gas. "Into The Pit", "The New Order", sowie die Zugaben "Practise What You Preach" und "Over The Wall" dürfen dabei natürlich nicht fehlen. Ein gelungenes Set und ein starker Auftritt, der Appetit auf die Tour mit dem Thrash-Dreierpackage TESTAMENT - DEATH ANGEL - ANNIHILATOR macht.
Da bleiben kaum Wünsche offen und ein großartiges Festival neigt sich mal wieder dem Ende zu. Auch wenn wir uns jedes Jahr sagen, dass wir uns den Stress nicht wieder antun wollen, überwiegt doch der Spaß mit guten Bands. Danke an die Veranstalter, an die Organisatoren, die Musiker und deren Crews sowie die freundlichen und hilfsbereiten Securities, die alle einen fabelhaften Job machen.
Bericht von DANU (dem Schattenmann) |
06.12.2017, 15:51 by Danu |
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