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Metal Acker Festival - Trombach Tennenbronn Open Air, 26.08.-27.08.2016

Der August neigt sich seinem Ende zu und was kann es da schöneres geben, als sich zum alljährlichen Metal Acker Festival in Tennenbronn aufzumachen?!
Doch diesmal gab es noch einen Grund mehr zum feiern, denn in diesem Jahr feiert das M.A.T. sein fünfjähriges Bestehen.
Selbstverständlich mit angemessener und vor allem standesgemäßer, musikalischer Beschallung.
Und wenn man sich die Masse an Besuchern an den beiden Tagen mal vor Augen hält, kann man wohl guten Gewissens von einem absoluten Erfolg auf ganzer Linie sprechen, denn die Kapazität von 3000 Zuschauern, wurde (am zweiten Tag) beinahe erreicht.
Ich glaube, ein schöneres Geschenk konnte man den Verantwortlichen des Metal Ackers wirklich nicht machen.

 

Zwar mussten die für den Einstand am Freitag verpflichteten BLACKSLASH krankheitsbedingt kurzfristig absagen (an dieser Stelle noch gute Besserung gewünscht), doch Ersatz fiel ihnen mit BLACK ABYSS, die im vergangenen Jahr schon auf dem Acker spielten und dieses Mal eigentlich nur als Besucher gekommen wären, quasi in den Schoss.
Als sie kurz vor dem Festival gefragt wurden, ob sie kurzfristig aushelfen könnten, fackelten die Jungs nicht lange und schon war der nächste Gig im Sack.
Zwar war die Zuschauerzahl noch überschaubar, was halt immer wieder mal der Fall ist, wenn man eine Opener-Position besetzt, doch BLACK ABYSS gingen routiniert an die Sache und feierten ganz einfach mit all denen, die sich schon vor der Bühne versammelt hatten.
Sie holten förmlich alles aus ihrer Spielzeit von 45 Minuten heraus, sodass man auch diesmal wieder nur verwundert die Augen reiben konnte, mit wie viel Druck sie herüberkommen und das mit solch einer Menge an Spaß in den Knochen.
Man muss die Jungs einfach dafür lieben!

 

Die nächsten 50 Minuten gehörten indes den Jungs von NITROGODS die mit ihrem Vollgas Rock’n’Roll sofort gut ankamen.
Auch nicht weiter verwunderlich, denn auch wenn ich sie schon öfters live erleben durfte, sie werden einfach nicht langweilig.
Ganz im Gegenteil steigt sofort die Laune und man ist gefangen von ihren Songs, die sie fein ausgewählt auf ihr Publikum losließen.
Ihre beiden bisher erschienenen Alben „Nitrogods“ und „Rats And Rumors“ sprechen da eine deutliche Sprache und da die 3 Herren unglaublich oft auf den Bühnen dieser Welt anzutreffen sind, was bei dieser geilen Mucke auch durchaus Sinn macht, sollte wohl jeder mal in den Genuss von NITROGODS live kommen können.
Für all diejenigen, die an diesem Abend auf dem Metal Acker mit am Start waren, hatte sich dies schon erfüllt und nach dem Publikum zu urteilen, dürften sie wohl so manchen Nerv getroffen haben, denn nicht wenige kamen im Verlaufe des Festivals zu mir und fragten was das denn bitte für ne coole Truppe war.
Also voller Erfolg für NITROGODS!

 

Danach ging es mit DEADLOCK dann in eine andere Kategorie des Metals.
Bezeichnungen wie Melodic Death Metal könnte man in deren Fall heranziehen, aber einigen wir uns einfach darauf, dass sie verdammt gut ankamen und das, obwohl sie in der Vergangenheit wahrlich nicht viel Grund zur Freude hatten.
Nachdem 2014 ihr Drummer Tobias Graf viel zu früh an einem Krebsleiden verstarb und im vergangenen Jahr auch noch Sängerin Sabine Scherer die Segel strich, wurde es Zeit umzudenken.
Sie machten im Endeffekt dann genau das richtige und gaben alles, um schlussendlich mit „Hybris“, ihrem aktuellen Album, wieder auf der Bildfläche zu erscheinen.
Dieser Longplayer hatte mich schon sehr beeindruckt.
Folglich wollte ich natürlich wissen wie sich die neuen Bandmitglieder schlugen.
Und was soll ich sagen, genau was ich mir erhofft hatte, trat auch ein.
Sie legten eine Power an den Tag und versetzten das Publikum in eine, zum Teil groovende und zum anderen Teil heftig abgehende Meute, die DEADLOCK heftigst abfeierten.
Ich würde mal sagen, dass dies der Band wohl einen guten Ansporn gab, denn sie gaben wirklich alles, um den hohen Pegel permanent zu halten.
Somit kann ich sagen, dass sowohl ihr aktuelles Album, als auch ihre Liveaktivität absolut aufhorchen lassen.
Ich hoffe sie bleiben so bissig, denn das steht ihnen verdammt gut und so wollen ihre Fans sie sehen.

 

Den Posten des Headliners an diesem Abend hatte mit BRAINSTORM eine deutsche Band inne, die man vor allem im Schwabenland wohl niemand mehr ernsthaft vorstellen muss.
Doch auch international genießen sie einen sehr guten Ruf.
Dies ist jedoch auch nicht weiter verwunderlich, denn mit ihren bisherigen Veröffentlichungen beweisen sie jedes Mal aufs Neue, dass sie mit Recht zur oberen Liga gehören.
Auch an diesem Abend servierten sie einen schönen Einblick in ihre Diskografie, sodass man sich über folgende Stücke erfreuen durfte:
Worlds Are Comin' Through
Fire Walk With Me
Firesoul
Highs Without Lows
In the Blink of An Eye
Hollow Hideaway
We Are...
Shiver
Shiva's Tears
Recall the Real
End in Sorrow
How Much Can You Take
Falling Spiral Down
Blind Suffering
Worlds Are Comin' Through
All Those Words
How Do You Feel

Dieses Sortiment, fast schon als Best Of durchgehend, sorgte nicht unerheblich dafür, dass die Stimmung während ihres Gigs grandios war.
Deshalb kann ich die Verantwortlichen des Metal Ackers auch nur dazu beglückwünschen, dass sie BRAINSTORM für den Slot des Hauptacts am Freitag verpflichteten.

 

Im Anschluss an diese großartige Party machten PHALLAX aus dem Raum Aalen noch die passende Musik, um den ersten Abend langsam ausklingen zu lassen.
Die Jungs um Sänger Jogi machten dies jedoch in einer Art und Weise, dass doch einige der Anwesenden der Band noch bis zum Schluss lauschten, während andere schon den Weg zum Campingplatz, oder in Richtung Heimat suchten.
Alles in Allem also ein perfekter, erster Tag des diesjährigen Metal Ackers.
So konnte die Geburtstagsfeier weitergehen und genauso tat sie es auch am folgenden, zweiten Tag.

 

Der begann mit einer Band namens BÖRNAUT, die jedoch die zweifelhafte Ehre hatten, zu einem Zeitpunkt zu spielen, bei der sich noch nicht wirklich viele Zuschauer auf dem Gelände aufhielten.
So fiel ihr Auftritt dementsprechend eher in die Kategorie: „Wenigstens hatten sie Glück mit dem Wetter!“
Aber die Jungs aus Schramberg ließen sich zumindest nicht entmutigen und zogen ihren halbstündigen Gig durch, bevor es Schlag auf Schlag weiterging.

 

Danach folgten mit CONTRACRASH, deren Wurzeln in Balingen verankert sind.
Die Truppe konnte in der Vergangenheit schon mit diversen Erfolgen und guten Gigs aufhorchen und auch diesmal machten sie ihre Sache sehr gut.
Ich selbst hatte auch schon Gelegenheit, die Band einige Male live zu erleben und so wusste ich ja wie sie abgehen können.
Mit Songs aus ihren zwei bisher erschienenen Longplayern „Goddamn Planet“ von 2009, sowie „Thy Kingdom Come“ aus dem letzten Jahr, konnten sie doch einige davon überzeugen, sich vor die Bühne zu trauen.
Man muss fairerweise sagen, dass es auch an dem Tag wieder Wüstenverhältnisse hatte was die Hitze anging und auch wenn sich immer mal wieder eine Wolke vor den hellen Planeten schob, so kühlte es noch lange nicht ab, weshalb auch recht viele Anwesende Schutz im Schatten suchten.

 

Auch die nächste Band VISIONATICA aus Nürnberg musste diese Erfahrung machen, doch auch sie nahmen es sportlich und spielten einen guten Gig, indem sich vor allem Stücke aus ihrem kürzlich veröffentlichten Debüt „Force Of Luna“ befanden.
Wer zu diesem Zeitpunkt vor der Bühne stand und sich noch fragte, warum die Band noch etwas steif wirkte, der sollte bedenken, dass sie gerademal eine Handvoll Auftritte in ihrer Laufbahn hatten.
Genauer gesagt war dies ihr sechster Gig, da es die Band ja noch nicht wirklich lange gibt.
Von dem her kann ich zumindest absolut nichts Negatives sagen und ich freue mich, dass sie die Chance bekommen hatten, auf dem Metal Acker zu spielen, denn ihr Erstlingswerk hat mich wirklich begeistert und werde sie deshalb auf alle Fälle im Auge behalten.

 

Im Anschluss daran wurde es mit der nun anstehenden Band zum ersten Mal international.
BLOODBOUND beehrten den Metal Acker und mit ihnen kam auch gleich ein großer Teil des Fanclubs mit, die mit ihren bandspezifischen Shirts dafür sorgten, dass der zweite Tag des Festivals ein bisschen im Zeichen der Schweden stand.
Die Jungs taten aber auch alles dafür, dass ihr Gig unvergessen blieb.
Eine gnadenlos geniale Setlist und bestens gelaunte Bandmitglieder, die diese Songs dementsprechend brillant umsetzten war quasi die Essenz eines erstklassigen Gigs.
Hier mal die Auflistung der Songs, die sie an diesem Abend zum Besten gaben:
Iron Throne
When Demons Collide
In the Name of Metal
When the Kingdom Will Fall
Moria
Nightmares From the Grave
Metalheads Unite
When All Lights Fail
Book of the Dead
Metal Monster
Stormborn
Nosferatu

Ein wahrer Triumphzug, den die Jungs da hinlegten und ich würde mal sagen, dass BLOODBOUND wohl die Überraschung des Festivals waren, denn selbst Anwesende, die noch nichts von ihnen gehört hatten, waren sichtlich Feuer und Flamme.
Kann man aber auch absolut nachvollziehen, bei solch einem starken Gig.

 

Mit der darauffolgenden Band wurde der Musikstil einmal mehr gewechselt wofür dieses Event ja bekannt ist, denn warum soll man sich auf nur einen Stil begrenzen wenn der Heavy Metal derart mannigfaltig ist.
LORD OF THE LOST bewiesen, dass auch Gothic Rock auf solch einem Event bestens funktionieren kann, denn die Jungs legten sich derart ins Zeug, sodass es vor der Bühne in Nullkommanichts fast keinen Zentimeter mehr zur freien Verfügung gab.
Die Stimmung war absolut berauschend.
Natürlich spielten ihnen einige Faktoren in die Karten, denn die einsetzende Dunkelheit, sowie die mittlerweile erträglichen Temperaturen trugen nicht unerheblich dazu bei, dass ihr Material noch intensiver aufgenommen wurde.
Mittlerweile wurde es indes auf dem gesamten Gelände etwas eng was mich besonders für die Verantwortlichen des Metal Acker besonders freut, denn es gab ihnen nicht nur die Gewissheit, dass sie sich in der Zwischenzeit etabliert hatten, nein auch die Zukunft dieses wunderschönen Festivals wird so ein bisschen mehr abgesichert.
Und LORD OF THE LOST trugen meiner Meinung nach in nicht unerheblichen Maße dazu bei, dass man langsam aber sicher an seine Grenzen stößt und da die Veranstalter auch in Zukunft an der magischen Zahl von 3000 zugelassenen Personen auf dem Gelände festhalten möchte, muss man sich dann schon genau überlegen, welche Bands man gerade auch für die Zukunft für das Festival heranzieht.
Wenn dabei jedoch solche Namen wie eben LORD OF THE LOST auftauchen, mache ich mir persönlich zumindest überhaupt keine Sorgen.

 

Wie schon erwähnt, feiert das Metal Acker Festival in diesem Jahr seinen fünften Geburtstag und was würde da besser passen, als den Headliner ihres ersten Festivals, welches folglich im Jahre 2012 stattfand, noch einmal für sich zu gewinnen und diese ließen sich auch nicht lange bitten.
KISSIN‘ DYNAMITE waren einst die ausgewählte Band, die den Posten des Hauptacts innehatte und auch diesmal traten sie wieder gehörig in die Ärsche der anwesenden Zuschauer.
Es ist für mich sehr schön zu erleben wie sowohl das Festival, als auch KISSIN‘ DYNAMITE in den Jahren erwachsen wurden und so erwischte ich mich nicht selten dabei wie ich die beiden Abende, quasi „Past And Present“ miteinander verglich.
Es gab zwar gehörige Unterschiede wie z.B. das Wetter, denn während es damals beim ersten Metal Acker noch apokalyptisch schlecht ausfiel, hatte Petrus diesmal eingesehen, dass er selbst mit miesestem Wetter dieser Mega Party nicht auf den Pelz rücken konnte.
Ein weiterer Aspekt sind die schon angesprochenen Zuschauerzahlen.
Waren es damals während der Headliner auf der Bühne stand, zwischen 500 und 600 Personen, konnte man dieses Mal auf ganz andere Zahlen blicken.
Zwar liegen mir diese noch nicht vor, doch wie vorher schon erwähnt war der Spielraum zwischen den höchstens erlaubten 3000 Zuschauer auf dem Gelände und der tatsächlichen Anzahl nicht mehr wirklich groß.
Was jedoch identisch war ist die Tatsache, dass KISSIN‘ DYNAMITE sowohl 2012, als auch an diesem Abend alles gaben und sich zurecht feiern lassen durften.
Mittlerweile sehr routiniert knallten sie einen Kracher nach dem anderen raus und auch ihr brandaktuelles Album „Generation Goodbye“ blieb nicht unberücksichtigt.
Für mich persönlich ihr erwachsenstes Werk bisher, denn die Songs haben zwar noch die Trademarks ihrer früheren Veröffentlichungen, doch merkt man es einfach beim Hören, dass sie langsam angekommen sind und ihren Stil zu einem festen Fundament gegossen haben.
Ausnahmen, die an die Vergangenheit erinnern sind für mich noch Stücke wie z.B. „Hashtag Your Life“.
Jedoch selbst dieser Song, der nebenbei gesagt auch ein Teil der Setlist war, trägt einen Teil des mittlerweile gefunden, bandeigenen Stil in sich.
Für alle Interessierten hier mal die komplette Setlist des Abends:
DNA
Running Free
Generation Goodbye
She's a Killer
Money, Sex & Power
Maniac Ball
If Clocks Were Running Backwards
Love Me, Hate Me
Six Feet Under
Sex Is War
Addicted to Metal
Hysteria
Hashtag Your Life
Steel of Swabia
Ticket to Paradise
I Will Be King
Operation Supernova

Die Songauswahl dürfte wohl jeden Fan und Freund der Band erfreut haben, denn die Stimmung war grandios, was die Band immer noch mehr anspornte.
Ich würde mal behaupten, dass die Idee, die Jungs von KISSIN‘ DYNAMITE noch einmal für ihr fünfjähriges Bestehen für sich zu gewinnen, einem absoluten Volltreffer gleichkam.
Super Stimmung, geile Songs, tolles Publikum und eine gigantische Party!
Das sind die Faktoren, die man für ein gelungenes Event braucht und diese waren allesamt vorhanden.
Meinen Respekt!

 

Es ist ja schon Tradition auf dem Metal Acker, dass nach dem Headliner noch eine weitere Band dafür sorgt, dass das Publikum nicht aus dem Rausch des Hauptacts in eine Welt ohne Musik entlassen wird.
Den Job hierfür hatte an diesem Abend eine Band aus Stuttgart.
BREAK DOWN A VENUE sorgten vor allem bei den jüngeren Zuschauern für gute Laune.
Zwar lichtete sich der geschlossene Pulk, der sich beim Hauptact noch vor der Bühne befand merklich, doch hatten die Jungs um Sängerin Nyves immer noch genug Leute für sich gewinnen können, was mich persönlich auch sehr freut, denn BREAK DOWN A VENUE haben gerade auch mit ihrer in der Zwischenzeit erschienenen zweiten EP „My True North“ eine weitere starke Veröffentlichung vorzuweisen.
Und auch live machten sie eine mehr als gute Figur und wussten so ihre Spielzeit gut zu nutzen.
Ein wahrlich gelungener Abschluss für solch einen Geburtstagsevent der Extraklasse!

 

Die Verantwortlichen haben erneut bewiesen, dass sie nicht nur jedes Jahr erneut durchdacht an das Thema „Festival“ herangehen, sondern sich auch beim wichtigen Thema „Bands“ nicht die Butter vom Brot nehmen lassen.
Das Konzept geht immer wieder voll auf, sodass man von einer tollen Organisation und so vielen weiteren Aspekten reden kann, die das Metal Acker Festival in jedem Jahr, so auch in diesem, perfekt werden ließen.
Und ich denke die bereits mehrfach angesprochenen Zuschauerzahlen sprechen wohl eine ganz deutliche Sprache.
In diesem Sinne, macht weiter so und sorgt auch die kommenden Jahre dafür, dass der Schwarzwald zumindest einmal im Jahr nicht von einem Erdbeben der besonderen Art verschont bleibt!
Ich persönlich fiebere jetzt schon dem nächsten Metal Acker Festival entgegen.
Auch wenn dies noch soooooo lange dauert!

 

Pics by Heiko Bendigkeit
http://www.heiko-bendigkeit.de/

Hobbit Hauser
https://www.facebook.com/Hobbit-Hauser-Fotografie-413310275544064/?fref=ts

 

 




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