nach oben
Mättler No.
Drop-Nav
1157128
Festival-Berichte

zeige: Galerie | Übersicht


Headbangers Open Air 2017 - 27. bis 29. Juli 2017

HOAHeadbangers Open Air
Brande-Hörnerkirchen,
27. bis 29. Juli 2017

 

Traditionell findet in der Woche vor dem Wacken Open Air nicht unweit davon die größte Metal-Gartenparty statt, das Headbangers Open Air. Bereits zum 20. Mal luden die Veranstalter auf das kleine, aber feine Gelände ein. Irgendwie haben wir es in der Vergangenheit nie geschafft, unsere Hintern dorthin zu bewegen. Und das trotz richtig guter und namhafter Acts aus dem Bereich der Hartwurstfraktion. 2017 standen u.a. SANCTUARY auf dem Billing und damit ein Muss, zumindest für mich. Für meine bessere Hälfte waren PRETTY MAIDS Pflicht und NIGHT DEMON, die wir auf dem Rock Hard Open Air verpasst hatten, wollten wir uns ebenfalls nicht entgehen lassen.

 

HOA01

HOA02

Festivals sind immer so eine Sache. Selbst zu zweit ist es kaum möglich, alles zu fotografieren und über alles zu berichten. Deshalb gibt es hier nur einen allgemeinen Bericht über das Festival plus die bereits erwähnten "Rosinen", die wir uns aus dem Headbangers-Kuchen herauspickten. Für weitere Details verweise ich an die Kollegen von http://www.dremufuestias.de/index.php?option=com_content&view=article&id=5395%3Aheadbangers-open-air-27-07-2017-brande-hoernerkirchen-tach-1&catid=15&Itemid=290
Deren Musikgeschmack ist leicht anders gelagert und der vom Regen aufgeweichte Boden hielt sie nicht davon ab, sich fast alle Bands anzusehen und eine Riesenparty zu feiern.

 

HOA03

NIGHT DEMON sind schlichtweg die derzeitigen Abräumer, was Festivalauftritte anbelangt. Die drei Jungs aus dem Sonnenstaat Kalifornien machen seit 2012 die Bühnen unsicher und walzen alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellt. Der Sound ist stark NWOBHM-beeinflusst, bleibt aber dennoch eigenständig und macht Laune zum Mitgrölen. Wenn das noch nicht ansteckend genug ist, greifen Jarvis Leatherby, Dusty Squires und Armand John Anthony in die Trick- bzw. Plattenkiste und lassen "Radar Love" im Original von GOLDEN EARRING und "Wasted Years" von IRON MAIDEN vom Stapel. Was für Eier muss man in der Hose haben, um das zu dritt zu zocken - und dann auch noch gut?! Wie auch immer. Es hat sich gelohnt, diesmal früher da zu sein und die Show von NIGHT DEMON zu erleben. Ein Garant für kommende Konzerte und Festivals, der einfach Spaß macht.

 

HOA04

Während PARAGON auf der Bühne performen, warten die Fans vergeblich auf das Meet and Greet mit PRETTY MAIDS. Wie unlängst bei deren dänischen Kollegen von D-A-D auf der Kieler Woche gab es Anreiseprobleme auf der von Baustellen und Ferienurlaubern gebeutelten A7. Leider wurde das nicht so wirklich kommuniziert und man sah eine Menschenschlange vor dem Pavillon mit einigen Future World und Red, Hot And Heavy-Vinyls, die unterschrieben werden sollten. Schade…

 

Zum Auftritt kamen die Kingmaker aber rechtzeitig und der Soundcheck war kaum mehr als ein kurzer Line-Check. Rene Shades' im 90 Grad-Winkel zur Bühne aufgestellte Bassbox koppelte fortwährend mit dem Mikro von Sänger Ronnie Atkins, welcher sich dadurch kaum hören konnte und dies dem Bühnenmischer unmissverständlich versuchte mitzuteilen. Dennoch lieferten die Dänen und der Schwede mit neuem Mann am Schlagzeug ein phänomenal-professionelles Konzert, das sich gewaschen hat ab. Mit riesiger Spielfreude machten Ronnie, Ken, Rene, Chris und der neue Allan an den Drums den Abend zu einem Erlebnis. Zu Recht werden PRETTY MAIDS als "Danish Dynamite" bezeichnet.

 

HOA05

HOA06

HOA07

Die Setlist der hübschen Mädels bestand, wie in letzter Zeit eigentlich immer, hauptsächlich aus den Hits der Überflieger-Alben "Kingmaker", "Pandemonium", "Red, Hot And Heavy" und "Future World". Da kann nichts schiefgehen. Die Live-Granate rockt! Und es ist immer wieder erstaunlich, wie gut die Grätsche zwischen harten Gitarrenriffs und ruhigen, mit Keyboard unterlegten Passagen funktioniert. Wenn jemand dafür das richtige Feeling hat, dann PRETTY MAIDS!

 

Manche der Festival-Besucher mokierten, dass der überdachte Bühnenbereich vergrößert wurde und es nicht mehr die kleine, elitäre Party sei, wie früher. Ich empfand das Dach als angenehm, da es bereits am Donnerstag im Eingangsbereich von der aufgeweichten Erde sehr matschig war, was sich in den Folgetagen und -nächten deutlich verschlimmerte und uns dazu brachte, früher abzureisen und nur noch ausgewählte Bands anzuschauen.

 

RHF06

RHF07

SANCTUARY… brachten es auf zwei Kult-Scheiben, ehe sich die Band Anfang der 1990er Jahre auflöste und der Großteil davon in NEVERMORE überging. Entweder man liebt sie, oder man hasst sie. Unstrittig bleibt die musikalische Leistung, die SANCTUARY seinerzeit hinlegten. Harte, prog-angehauchte Gitarren, fetter Bass und Drums und dazu eine Stimme, bei der sich angenehm die Nackenhaare aufstellen und Songs, die mit jedem Hören noch besser werden. "Battle Angels", "Die For My Sins", "Future Tense", "Taste Revenge" …für alle Zeiten eingebrannt im Kopf und in den Gehörgängen. Und nun endlich wieder live mit drei Originalbandmitgliedern plus Gitarrist Attilla Vörös, der schon bei NEVERMORE auf Tour aushalf, ebenso wie George Hernandez, der für SANCTUARY mehrfach in der Vergangenheit die dicken Saiten zupfte.

 

HOA08

HOA09

HOA10

Lenny Rutledge, Dave Budbill und Warrel Dane sind für mich lebende Legenden. Meine Frau sicherte einen Platz in der ersten Reihe und ich war für die nächsten anderthalb Stunden einer der glücklichsten Menschen auf Erden. Warrel Dane war stark bei Stimme wie ich ihn schon lange nicht erlebt hatte, und die ganze Band legte eine Bewegungs- und Spielfreude an den Tag, die vom ersten Moment an aufs Publikum übersprang.

 

In der Nacht und am nächsten Tag regnete es ununterbrochen, so dass die Wacken-Verhältnisse, was Boden bzw. Sumpf und Matsch anbelangte, uns abschreckten. Zumindest LOUDNESS hätten wir noch gerne gesehen, aber ohne Gummistiefel büßten wir so schon je ein Paar Schuhe ein. Trotzdem und alles in allem ein gelungenes Festival, auf dem wir viel Spaß hatten und bei entsprechendem Billing wieder am Start sein werden.

 

www.headbangers-open-air.de
www.facebook.com/HeadbangersOpenAir/

 

Bericht von DANU (dem Schattenmann)
Pictures by Olaf Walter

 




Bewertung
Redaktion: (0)
0.00
Leser: (2)

1.00
  
Deine Wertung:  
| 1=Klassiker | 2=Top-Album | 3=Absolut hörenswert |
| 4=Hörenswert | 5=Da fehlt noch was | 6=Mies |


Neuere / Ältere Beiträge



Siehe auch


Kommentar

email address:
Homepage:
URL:
Comment:

Name:

E-Mail (required, not public):

Website:

Kommentar :

Prüfziffer:
Bitte Text eintragen