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EDGUY + THE UNITY Hamburg Markthalle 16.09.2017

Edguy01EDGUY + THE UNITY
Hamburg Markthalle 16.09.2017

 

"Erbarmen …zu spät, die Hesse komme!" so lautete einst die Hymne der RODGAU MONOTONES. Und frei nach selbigem Motto fällt Tobias Sammet mit seinen EDGUY-Jungs in Hamburg ein. In der prallgefüllten und ausverkauften Markthalle legen aber erstmal THE UNITY los. Das Heimspiel der Nordlichter mit dem sympathischen Italiener an der Front geht voll auf. Das Publikum geht vom ersten Ton an mit und in der Interaktion pushen sich Musiker und Gäste gegenseitig zu Höchstleistungen. Für einen genialen Sound sorgt Joachim Küstner, besser bekannt als "Piesel" von IRON SAVIOR, der das Mischpult für den Support-Act bedient. Der Saal kocht, im wahrsten Sinn.


Edguy_02 Die GAMMA RAY-Strahlemänner Henjo Richer und Michael Ehré liefern zusammen mit Jan Manenti, Stefan Ellerhorst und Jogi Sweers eine gewaltige Show ab. Gesangsakrobat Jan präsentierte einen tonalen Stimmumfang, der sich gewaschen hat. Von ganz, ganz tüüühhhfff bis in extreme Hochlagen. Da kann sich selbst mancher Opernsänger eine Scheibe abschneiden. THE UNITY bringen sechs Stücke ihres Debut-Albums, wobei mein persönlicher Favorit das eingängige "No More Lies" ist.

 

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Angeblich hat die Markthalle eine neue Klimaanlage. Davon ist allerdings nicht viel zu merken, denn man kommt sich vor als wäre man in voller Montur mit all seinen Klamotten in einer finnischen Sauna und die Kondensflüssigkeit läuft von den Wänden.

 

Im Programm von THE UNITY darf Henjo Richters Smash-Hit "Send Me A Sign" vom GAMMA RAY-Album "Power Plant" nicht fehlen. Im Anschluss folgt "Never Forget", der passend das Set beendet. War der Auftritt im Mai im Knust als Support von SINNER eine 9 von 10, ist die Party in der Markthalle mindestens eine 11. Gitarristen und Fans von SPINAL TAP wissen, was gemeint ist. Denn 11 ist mehr als 10!

 


Edguy_04Nach tosendem Applaus für THE UNITY und einer kurzen Umbaupause entern die EDGUY-Mannen aus Uulthaha, wie die Stadt Fulda anno 750 n.Chr. hieß, die Bühne. Und der Städtename könnte nicht besser zum Ausdruck bringen, was der Fünfer um Frontkasper Tobi Sammet mitbringt: eine Menge Spaß und gute Laune. Spätestens bei den Ansagen polarisiert Tobi. Entweder man mag ihn oder nicht. Dazwischen gibt es nichts. Bescheuerter Humor, Fußballthemen und neu im Set: die Story vom toten Hamster. Auch seine Mitstreiter brauchen ein dickes Fell. "Hirn kurz einschalten" klappt aufgrund der falschen Vorlage - oder womöglich Falle - nicht ganz. Soundhexer Achim Köhler an den Reglern wird zum nächsten "Bumskanzler" erkoren und Drummer Felix muss sich gefallen lassen, dass er eventuell zum "alten Sch…" oder besser Eisen gehört, während Herr Sammet sich selbst als "jungen Scheiß" sieht.

 

Edguy_05 Edguy_06 Die Forderung nach "Alter Scheiß" kommt direkt aus dem Publikum und schallt laut durch den Saal. Dies hat eine kleine Änderung in der Setlist zur Folge, so dass EDGUY nicht wie geplant "Save Me", sondern das acht Jahre ältere "Out Of Control" spielen. Mancher Gast ist mit der Songauswahl nicht ganz zufrieden und auch ich hätte mir z.B. "Until We Rise Again" gewünscht. Da die Best Of-Tour im Zuge der Kompilation "Monuments" stattfindet, versteht sich die Ähnlichkeit der Setlist dazu von selbst. Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf "Hellfire Club" von 2004. Nicht fehlen dürfen "Ministry Of Saints" und "Babylon". Bei letzterem gibt Tobi zu, den Song von HELLOWEEN kopiert zu haben und singt zu Anfang die Lyrics von "Eagle Fly Free". Ein ganzer Schelm, der Kleine und ein Spaßmacher wie er im Buche steht.


Edguy_07 Edguy_08 Edguy_09 Drummer Felix Bohnke bekommt seine sprichwörtlichen "15 minutes of fame" indem er ein geiles Schlagzeugsolo hinlegt. Spielerisch erinnert mich der Kerl an Jörg Michael zu dessen besten Zeiten. Nach "Babylon" kommen EDGUY nochmal für die Zugaben "Superheroes" und "King Of Fools" auf die Bühne. Was für ein Abend, was für eine Performance!

 

Resümierend bleibt nur zu sagen, dass die immer noch junge Band mit einem seit mehr als 18 Jahren festen Line-Up bestehend aus Tobi Sammet, Felix Bohnke, Jens Ludwig, Dirk Sauer und Tobias Exxel, sich ihren Status über die Jahre redlich erspielt hat. Der Erfolg gibt ihnen Recht. Und ich erinnere mich daran, wie Tobi anno 1998 in Ludwigsburg backstage mit Kai Hansen Bühnenmakeup-Tipps ausgetauscht hat, wie er mir eine AFM-Promo in die Hand drückte und wie die Jungs nach dem Gig mit eigenem Wohnwagen Richtung Griechenland weiterreisten, weil im Tourbus geraucht wurde. Nicht zu vergessen auch die leuchtenden Augen unseres Schlagzeugers Johannes "Jutze" Schult, der für den damaligen Support-Slot auf das Schlagzeug von Felix Bohnke eindreschen durfte. Viel Vain, wenig Glory und etwas Opera…

 

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Setlist EDGUY:

Love Tyger
Vain Glory Opera
Mysteria
Land Of The Miracle
Lavatory Love Machine
The Piper Never Dies
Tears Of A Mandrake
(Drum Solo)
Ministry Of Saints
Out Of Control
Babylon
---
Superheroes
King Of Fools

 

 

Bericht von DANU (dem Schattenmann)
Pics by Bianca Wamsler and Olaf Walter

 




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