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ACCEPT + DAMNATIONS DAY - Hamburg Docks, 4. Oktober 2014
ACCEPT_01ACCEPT + DAMNATIONS DAY
Hamburg Docks, 4. Oktober 2014


Australien ist eigentlich eher bekannt für Bands im Stil von AC/DC, ROSE TATTOO oder AIRBOURNE. Nicht nur aus diesem Grund fallen DAMNATIONS DAY auf. Die vier Jungs in eine Schublade zu stecken ist verdammt schwer. Definitiv Prog-/Power-Metal irgendwo zwischen BRAINSTORM, QUEENSRYCHE und den dänischen MERCENARY, jedoch ohne die harten Growls. Besonders hervorstechend ist das Stimmvolumen von Sänger/Gitarrist Mark Kennedy, der selbst in den höheren Lagen noch die Gewalt eines Bruce Dickinson hat. Die Musik reicht von gefühlvollen, ruhigen Parts bis hin zu schnellen Thrash-Anleihen und präsentiert damit eine ungewohnte Bandbreite.

ACCEPT_02 In Hamburg gaben DAMNATIONS DAY als Anheizer für ACCEPT sechs Songs ihres Debuts "Invisible, The Dead" zum Besten. Marks Zwillingsbruder Dean Kennedy malträtierte die Felle, Luke Vinken gab den Rhythmus auf den tiefen Saiten vor und Gitarrist Jon King lieferte so manches gelungene Solo und zusammen mit Mark zweistimmige Gitarrenparts ab. Musikalisch auf hohem Niveau kam der Vierer auch beim Publikum erstaunlich gut an. Nach dem Opener "I Am" und "The Meaning" folgte der Titeltrack "Invisible, The Dead". Im bereits zu früher Stunde vollen Saal reckten sich die Fäuste und Pommesgabeln und so mancher Metalhead bangte im Takt.

ACCEPT_03 Weiter ging es mit "Lucid Dreaming" und "Carried Above The Sun", ehe das Highlight "The Reaper" das kurze Set beendete. Gerade dieser Song war es, der mich von der Band sowohl auf CD als auch live überzeugte. Ob DAMNATIONS DAY stilistisch zu ACCEPT passen, sei dahingestellt. Auf alle Fälle beherrschen die Jungs aus dem Känguru-Land ihre Instrumente und es ist eine große Freude, ihnen zuzuhören und zuzusehen. Vielleicht noch ein bisschen mehr Bewegung auf der Bühne, dann ist es perfekte Unterhaltung.

ACCEPT_04 Nach kurzer Umbaupause legten ACCEPT im wahrsten Sinn eine "Stampede" los und bewiesen, dass sie noch lange keine Rentnerband sind. Was für eine Show und was für eine Energie! Mit einem Durchschnittsalter jenseits der 50 zeigten die alten Recken, wo der Hammer hängt. Über zwei Stunden jagte ein Knaller den nächsten. Mit einer bunten Mischung aus Songs von "Breaker", "Restless & Wild", "Balls To The Wall" und "Metal Heart", gepaart mit den Krachern der letzten drei ACCEPT-Scheiben "Blind Rage", "Stalingrad" und "Blood Of The Nations" ließ die Band ein gewaltiges Feuerwerk vom Stapel.

ACCEPT_05 Schon beim zweiten Song "Stalingrad" sangen sämtliche Anwesenden den Chorus lautstark mit. Die Stimmung war ausgelassen und der Saal kochte. Nach zwei weiteren, neueren Titeln: "Hellfire" und "200 Years" begann die Zeitreise in die Vergangenheit. "Losers & Winners", "London Leatherboys" und schließlich "Starlight" brachten auch den letzten Fan zum Mitgrölen. Bei letzterem Song wechselte Sänger Mark Tornillo von Mineralwasser zu Bier, während die Gitarreros Wolf Hoffmann und Herman Frank zusammen mit Bassist Peter Baltes mit ihren Instrumenten typisch posierten als wollten sie das Publikum damit erschießen.

Accept_06 Auch bei "Dying Breed" stimmten die Leute im Saal in den Refrain ein, obwohl das Lied von der aktuellen Platte stammt. Ebenso wie das nachfolgende "Final Journey". Danach wechselten sich neue und alte Klassiker ab. Highlight waren die Solo-Duelle bei "Ahead Of The Pack" mit Herman Frank und "No Shelter", wo sich Wolf Hoffmann und Peter Baltes die Melodien nacheinander nur so an den Kopf warfen. Nicht fehlen durften "Princess Of The Dawn" und "Fast As A Shark", mit dem das Set ausklang. Herman Frank hatte sich offensichtlich an der Hand verletzt, spielte jedoch unermüdlich weiter.

ACCEPT_07 Obwohl ACCEPT insgesamt 18 Songs vom Stapel gelassen hatten, kamen sie nochmal für drei Zugaben auf die Bühne zurück. Mark Tornillo hatte sich zwischenzeitlich von seiner Oberbekleidung befreit und trat "oben ohne" an, wenn man von der Mütze absieht. Das Beethoven-inspirierte Solo von "Metal Heart" schallte gesungen vom Publikum laut durch Hamburg und hätte selbst SANTIANO blass aussehen lassen. Nach der verletzten Hand riss bei Herman Frank kurz vor Ende auch noch eine Saite, so dass er kurzerhand die Gitarren tauschte. "Teutonic Terror" und "Balls To The Wall" ließen den gelungenen Abend ausklingen.

ACCEPT_08 "Wow!" kann man da nur sagen. Während mancher Fünfzigjährige schon fast vor sich hinröchelt, haben ACCEPT noch immer Feuer im Hintern. Mark Tornillo bringt die alten Nummern dermaßen geil, dass man kaum glauben kann, dass er nicht schon all die Jahre dabei gewesen sei. Einer der stilmäßig singt wie Udo Dirkschneider in seinen besten Tagen, ohne wie eine Kopie zu klingen. Routiniert mit wahnsinniger Spiel- und Bewegungsfreude geben auch die Drei an den Saiten die Songs zum Besten. Selbst ACCEPT-Youngster Stefan Schwarzmann an den Drums hat u.a. mit "Port Royal" seinen Namen in der Geschichte des Metal verewigt und weiß definitiv, wie man eine Bühne entert und ein Feuerwerk loslässt. Hoffen wir, dass die Band noch lange durchhält und ihren Fans weiterhin Alben, Songs und Konzerte von solch hohem Niveau beschert wie in Hamburg.

Bericht von DANU (dem Schattenmann)
Fotos von BIANCA (der Schattenfrau)




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